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Wie pflege ich mein Terrarium - FAQ

Das Wichtigste zur Pflege, zusammengefasst in Bildern, kannst du hier herunterladen!

Detaillierte Antworten auf deine Fragen findest du hier unten.

Bevor wir beginnen: Dein Terrarium lebt! Und lebendes Material kannst
du nicht kontrollieren, sondern nur liebevoll pflegen. Das
Spannendste: Es wächst, gedeiht, ändert sich! Aber stirbt auch
manchmal. Am Ende tut es, was es will, manchmal ohne erkennbaren
Grund. Daher sei neugierig, beobachte, was passiert, und verzweifle
nicht, wenn mal was nicht nach Plan läuft. Es gibt ein paar gute
Basics, um dein Terrarium bei Laune zu halten, hier sind sie.

WIE FUNKTIONIERT MEIN TERRARIUM?

Dein Terrarium muss sehr wenig bewässert werden, da das Wasser in
einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Die Pflanzen nehmen durch
die Wurzeln Wasser im Boden auf und schwitzen es dann durch ihre
Blätter wieder aus. Wasser verdunstet auch aus den Substraten.
Kondenswasser bildet sich auf den kühleren Glaswänden und fällt zurück
in die Erde.

WOHIN SOLL ICH MEIN TERRARIUM STELLEN?

Wenn der Standort richtig ist, hast du das Wichtigste erledigt! Stelle
das Terrarium nicht in direkter Sonne auf. Es wird sehr schnell sehr
warm, und die Pflanzen können davon eingehen. Terrariumpflanzen mögen
gutes "indirektes Licht". Das heißt: So helles Licht wie möglich,
keine direkte Sonneneinstrahlung. Halbschatten vertragen die meisten
Pflanzen auch. Eine dunkle Ecke ist aber keine gute Idee! Ideale
Position: Maximal 2 m vom Fenster entfernt, auf einem Regal, Tisch
oder Schreibtisch. Du kannst dein Terrarium ab und an drehen, damit
alle Pflanzen ausreichend Licht erhalten. Vermeide starke
Temperaturunterschiede (zu warm oder zu kalt), zum Beispiel in der
Nähe einer Heizung oder eines zugigen Fensters. Es wird sich vermehrt
Kondenswasser bilden, und irgendwann könnte es zu feucht werden. Ideal
sind konstante Temperaturen zwischen 15 °C - 25 °C. Dein Terrarium ist
nicht dafür geeignet, draußen zu stehen. Im Sommer kann es auch
Hitzewellen geben und lange Perioden über 30 °C in deiner Wohnung. Du
darfst dann dein Terrarium ein bisschen mehr lüften als sonst, wenn es
unter Wasser steht. Wenn die Hitze vorbei ist, gieße ein kleines
Schlückchen Wasser.

ES GIBT VIEL KONDENSWASSER, IST DAS NORMAL?

Ein bisschen Kondenswasser ist normal, es ist Teil des Systems. Es
bildet sich oft an der Seite, wo das Licht ankommt. Deswegen musst du
das Glas nicht lüften, generell bleibt es zu! Auch für "frische Luft"
musst du das Glas nicht lüften. Wusstest du: Die Pflanzen produzieren
tagsüber Sauerstoff und verbrauchen ihn nachts, es ist im Glas auch im
Kreislauf. Genauso mit Kohlendioxid: Es wird tagsüber benutzt und
nachts produziert. Was ist zu viel Kondenswasser? Wenn das Innere
nicht mehr durch die Glaswände sichtbar ist und überall große Tropfen
zu sehen sind, dann ist es zu viel. Du kannst den Deckel öffnen, bis
das Glas wieder klar ist (eine halbe Stunde bis ein paar Stunden).
Oder du wischst das Wasser ab mit einem Tuch und schließt das Glas
wieder. Und was tun, wenn das Glas immer wieder beschlägt? Dann stimmt
irgendwas mit dem Standort nicht. Ist dein Glas vielleicht in der Nähe
einer Kälte- oder Wärmequelle? Schuldige können sein: warme Heizung,
Fußbodenheizung, warme Glühbirne über dem Glas, Kochplatten. Probiere
einen anderen Standort aus.

WIE OFT UND WIE VIEL SOLL ICH MEIN TERRARIUM GIESSEN?

Dank seinem Deckel gibt es in deinem Terrarium einen Wasserkreislauf,
und du musst es nur 2 bis 3 Mal pro Jahr wässern. Gute Indikatoren,
dass es Zeit zum Gießen ist, sind:

Die Lavasteine am Fuß der Pflanzen und in der Drainageschicht werden
heller, wenn sie trocken sind. Sie sind porös und können Wasser
speichern und weitergeben.
Das Moos hat keine Wurzeln und kann kein Wasser aus dem Boden ziehen.
Es ist abhängig von der Feuchtigkeit, die im Glas herrscht. Es
verliert seine intensive grüne Farbe und hellt sich auf, wenn es
trocken ist. Du kannst es auch tasten.
Der Boden am Fuß der Pflanzen ist trocken. Taste ihn von Zeit zu Zeit,
um den Zustand deines Terrariums einzuschätzen.

Das Terrarium muss dann mit Regenwasser oder destilliertem Wasser
bewässert werden. Vermeide kalkhaltiges Leitungswasser, das die
Pflanzen nicht sehr schätzen - dies ist umso wichtiger, da sich das
Wasser in einem geschlossenen Kreislauf befindet - und weiße
Rückstände an den Glaswänden hinterlässt. Gieße langsam mit einer
Ballbrause, oder einer Plastikspritze (diejenigen, die man für
Medikamente findet) oder mit einem Löffel. Das Wasser gehört in die
Erde, nicht auf die Blätter der Pflanzen! Daher gieße am Fuß der
Pflanzen, oder wenn du einen Löffel benutzt, entlang des Glases.
Menge: Je nach Terrarienmodell, besser zu wenig als zu viel Wasser!

Größe XXS (Miniterrarium, Miniweckglas): 15 ml
Größe XS (Bonbongläser): 30 ml
Größe S (Capsule, Bubble): 50 ml
Größe M (Workshopglas): 60-80 ml

KOMMT SCHIMMEL OFT VOR?

Hohe Feuchtigkeit und keine Luftzirkulation begünstigen Schimmel.
Schimmel erscheint auf totem Material (tote Blätter, Holz), manchmal
auch auf Steinen und Moosen. Es passiert eigentlich viel weniger, als
man denkt, wenn die richtige Feuchtigkeit im Glas herrscht. Wenn du
Schimmel siehst - weißen Flaum - entferne ihn mit einem Tuch oder
einem feuchten Pinsel (Moos, Stein) oder schneide das Blatt, wenn es
betroffen und braun geworden ist. Eine weitere Ursache für
Schimmelwachstum ist Lichtmangel. Probiere einen anderen, helleren Ort
aus! Manche Aquariumkiese schimmeln auch. Ich benutze daher sehr gerne
an der Oberfläche des Terrariums eher Lavasteine. Bei diesen passiert
es quasi nie, dass Schimmel sich verbreitet.

ICH SEHE BRAUNE ODER ABGEFALLENE BLÄTTER. WAS SOLL ICH TUN?

In den ersten Wochen nach dem Anlegen eines Terrariums kann eine
Pflanze, die sich anpasst, Blätter verlieren. Nimm diese Blätter aus
dem Terrarium heraus. Braune Blätter zeigen an, dass sie verrotten.
Sie müssen geschnitten und entfernt werden. Generell müssen alle
gestorbenen Grünteile entfernt werden, sonst könnte sich Schimmel
bilden, zumindest am Anfang. Wenn das Terrarium ein bisschen älter
ist, kann man schauen, ob es das Kompostieren selbst schafft.
Übrigens: Es ist normal, dass eine ältere Pflanze mal ein Blatt
abwirft. Mach dir darüber nicht zu viele Sorgen.

WERDEN DIE PFLANZEN WACHSEN?

Ja, die Pflanzen wachsen, manche schneller als andere. Wie schnell sie
wachsen, hängt auch vom Licht in deiner Wohnung ab. Wenn es den
Pflanzen nach einigen Monaten zu eng wird, ist es Zeit für einen
kleinen Schnitt! Du kannst es mit der Pflege eines Bonsais
vergleichen. Man hält die Pflanze passend für ihre Umgebung. Die
Pflanzen profitieren davon. Wenn sie zu groß werden, brauchen sie mehr
Nährstoffe und sind in den eingeschränkten Bedingungen eines
Terrariums nicht mehr glücklich.

DIE PFLANZEN SIND ZU GROSS, WIE SCHNEIDE ICH SIE?

Für die meisten Pflanzen klappt diese Technik: Schneide die
Extremität, maximal 1/3 der Pflanze, direkt über einem Knoten (wo die
Blätter aus dem Stamm kommen). Dort wird das Wachstum neuer Blätter
aktiviert, wenn du schneidest. Freu dich, denn das, was du geschnitten
hast, kann bei manchen Pflanzen ein Setzling werden und in der Erde
wieder wurzeln (Fittonias, Efeu, Kletterfeige). Bei manchen Pflanzen
geht es oft nicht anders, als ein ganzes Blatt bis unten zum Stiel zu
schneiden (Calatheas, Bergpalme).

Oft reichen saubere Fingernägel, um ein Blatt zu schneiden. Wenn die
Pflanze zu zäh ist, kannst du mit einer sauberen Schere schneiden. Auf
Wunsch kann ich für dich die Pflege deines Terrariums übernehmen. Frag
gerne nach den Kosten und einem Termin.

WIE PFLEGE ICH DAS MOOS?

Wenn das Moos ein wenig getrocknet, aber noch grün ist, kannst du das
ursprüngliche Aussehen wiederherstellen, indem du es aus dem Terrarium
nimmst und 15 Minuten in ein Wasserbad eintauchst. Drücke dann das
Moos wie einen Schwamm aus und lege es zurück ins Terrarium. Wenn es
schon gelb ist, ist es leider zu spät... du musst es ersetzen oder
eine neue Pflanze dort platzieren.

SOLL ICH IRGENDWANN DÜNGEN?

Das ursprüngliche Substrat enthält Wurmhumus. Was ist das? Wurmhumus
ist ein Universal-Dünger, produziert von Kompostwürmern mit
organischen Abfällen. Er sieht ein bisschen wie Erde aus und hat eine
sandige Konsistenz. Die Pflanzen haben dank dem Wurmhumus genug
Nährstoffe für etwa 1,5 Jahre. Dann kannst du Wurmhumus (etwa einen
halben Teelöffel in der Nähe jeder Pflanze, unter dem Kies) wieder
verwenden. Du findest ihn online oder in Bioläden, besonders wenn es
Pflanzsaison ist. Und du kannst ihn natürlich auch für all deine
Pflanzen benutzen: Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen, Gartenpflanzen.

ES GIBT KLEINE FLIEGEN IN MEINEM TERRARIUM, HILFE!

Ich weiß, diese kleinen Fliegen sind lästig... Wenn du regelmäßig
Trauermücken zu Hause hast (z. B. weil du neue Pflanzen kaufst), lege
ein Tuch oder Küchenpapier über dein Terrarium, wenn du es lüftest.
Sie kommen so schnell hinein! Zum Glück werden sie deine Pflanzen
nicht töten. Kennst du die klebenden gelben Papiere aus der Drogerie?
Die sind eine gute Sache, aber sie töten nur die erwachsenen Fliegen.
Du kannst sie mit Nematoden kombinieren. Das sind kleine lebende
Würmer, die so klein sind, dass man sie in Form eines Pulvers kaufen
kann. Sie töten die Larven der Fliegen im Boden, indem sie sie jagen
und fressen. Ich verwende das Produkt Nemaplus, aber es gibt auch
andere. Mische 1/2 Teelöffel mit 30 ml Wasser und gib es in dein
Terrarium. Es ist zwar überdosiert, aber den Pflanzen schadet es
nicht. Wenn die Trauermücken auch in der Wohnung herumfliegen, ist es
besser, deine Zimmerpflanzen auch zu behandeln! Das Produkt kannst du
dabei in der normalen Dosierung benutzen.

SEHE ICH HIER ETWA EINEN PILZ?

Überraschung des Tages! In deinem Terrarium sind 1, 2, 3, 4... Pilze
innerhalb weniger Tage plötzlich erschienen. Es passiert oft in den
wärmeren Monaten und löst viele Fragen aus.⁠ Die Meinungen dazu
unterscheiden sich. Manche Terrarien-Macher sehen das als gutes
Zeichen und Teil des Ökosystems. Andere halten davon nichts und nehmen
die Pilze raus. Meine Beobachtungen bis jetzt: Die anderen Pflanzen
leiden darunter nicht, aber die Pilze vermehren sich manchmal rasant.
Daher meine Empfehlung: ein oder zwei Tage beobachten - sieht ja
interessant aus! - und dann vorsichtig herausnehmen, bevor die Pilze
ihre Sporen verteilen. Dann gibt es noch eine andere Sorte Pilz, die
ziemlich unansehnlich ist. Diese beobachtet man erst als kleine weiße
Kugeln, die meistens im Substrat oder auf der Oberfläche lokalisiert
sind. Die Vermutung ist, es handelt sich um Leucocoprinus birnbaumii,
einen gelben Pilz, der warme Temperaturen bevorzugt. Man sieht auch
manchmal die Kugeln (wahrscheinlich das Myzel vom Pilz) in
Zusammenhang mit kleinen gelben Pilzhüten. Da diese Kugeln sich
entwickeln, wo es Licht gibt, und weniger im Inneren des Terrariums:
Versuche, so viel davon wegzumachen mit einem Löffel, die Erde ein
bisschen zu lüften und zu mischen. Dann benutze einen starken
Kamillentee (antifungizid), um die Oberfläche zu sprühen. Es dämmt die
Entwicklung ein, die Kugeln werden aber nicht vollständig
verschwinden. Deine Pflanzen werden von dem Pilz nicht beschädigt und
leben mit. Du kannst es als Teil eines Ökosystems sehen. Da dieser
Pilz ein Saprophyt ist, nimmt er Teil an der Zersetzung des toten
organischen Materials und setzt Mineralien für die Pflanzen wieder
frei.

WERDE ICH NOCH ANDERE LEBEWESEN IM GLAS ENTDECKEN?

Im Terrarium landen manchmal (unerwünscht) Regenwürmer, kleine
Nacktschnecken, eine Art Tausendfüßler, der das Moos gerne frisst,
kleine Spinnen. Diese gehören alle nicht ins Terrarium. Versuche sie
mit einer Pinzette herauszunehmen und lass sie wieder im Grünen los.
Andere Lebewesen lässt du bitte im Terrarium: die Springschwänze!
Diese befinden sich natürlicherweise im Substrat. Sie sind 1 mm klein
und weiß, bewegen sich schnell, sind aber schüchtern. Die
Springschwänze kümmern sich um das abgestorbene Material und fressen
es. Dabei setzen sie wieder Nährstoffe für die Pflanzen frei. Das
kleine Putzteam deines Terrariums! Deshalb wirst du sie erstmal sehen,
wenn eine Pflanze oder Blätter verrotten. Zu dieser Gelegenheit
multiplizieren sie sich. Springschwänze kann man sogar kaufen, wenn
man "schwierigere" Teile im Terrarium akklimatisieren möchte, wie z.B.
ein schönes Stück totes Holz.